martes, 13 de octubre de 2015

Photos: DIANA KRALL - Concert - Bozar, Bruselas - 2015

Vid:


DIANA KRALL @ Paris 13 october 2015 Cinémathèque Exposition Martin Scorsese












Article: DIANA KRALL - Frankfurt - 2105



Diana Krall in StuttgartZeitreise durch die Geschichte des Jazz

Von Frank Armbruster 08. Oktober 2015 - 17:05 Uhr

Diana Krall hat im Stuttgarter Beethovensaal gesungen. Wer sie vor allem von ihren Platten kennt, wird live positiv überrascht.


 Krall bei einem Auftritt vor zwei Jahren in Stuttgart. Beim Konzert am Mittwoch waren der StZ aktuelle Aufnahmen aus juristischen Gründen nicht möglich.Foto: 7aktuell.de/Gerlach

Stuttgart - Wer Diana Krall nur von Platten kennt, kann leicht ein falsches Bild von ihr bekommen. Auf ihren Covers posiert die Blondine schon mal in Dessous, auch sind viele ihrer Aufnahmen von Jazzklassikern mit reichlich Streicherfett auf den Geschmack eines breiten Publikums getrimmt worden. Sie weiß eben, wie das Geschäft funktioniert. Aber das ist nur die eine Seite.

Denn auf der Bühne zeigt sich die andere, echte Diana Krall. Keine Diva, keine Showlady, sondern eine sympathische, casual gekleidete Frau, die ihr Handwerk von der Pike auf gelernt hat: Zwanzig Jahre jobbte sie als Barpianistin, ehe sie als Musikerin erste Erfolge hatte. Nun hat sie zusammen mit ihrer erlesenen Band das Publikum im voll besetzten Beethovensaal zwei Stunden lang auf eine Zeitreise durch die Jazz-und Popgeschichte mitgenommen.

Der mit Röhrenradios und historischen Mikrofonen etwas künstlich auf Retro dekorierte Saal deutete schon optisch an, dass es nicht um neue Songs gehen würde, und so begann das Konzert mit Harry Woods’ „We just couldn’t say goodbye“ aus ihrer CD „Glad Rag Doll“: einem typischen Dreißigerjahre-Song mit Stride-Piano Elementen, mit dem Diana Krall ihre zunächst etwas heiser klingende Stimme auf Betriebstemperatur brachte.
Die Musiker haben viel drauf

Der Gitarrist Anthony Wilson und der Geiger Stuart Duncan deuteten mit feinen Soli schon mal ihre Klasse an – was sie wirklich drauf haben, sollten sie später zeigen. Zunächst ging es aber mit einigen Jazzklassikern weiter. Darunter viele Stücke von Nat King Cole, wie etwa „You call it Madness“ oder „Sunny Side of the Street“, von Diana Krall etwas distanziert und mit einem gewissen Understatement, aber mitnichten ohne Gefühl gesungen.

Die Auswahl der Songs erschien zunächst willkürlich, offenbarte dann im Laufe des Abends aber eine ausgeklügelte, den Spannungsbogen wahrende Dramaturgie. Dazu gehörte ein von einer (überflüssigen) Mondprojektion auf den Bühnenhintergrund garniertes Mond-Medley, (mit „Fly me to the Moon“ ), eine sehr schöne Adaption von Bob Dylans „Wallflower“ und einige stilistische Solitäre wie Tom Waits’ „Tempation“: Hier wechselte nicht nur Diana Krall vom Steinway zum Fender Rhodes und zurück, auch ihre Musiker machten aus dem Stück eine Demonstration stilistisch versierten Improvisierens auf großartigem Niveau. Das Publikum war am Ende begeistert, der halbstündige Zugabenblock zeigte noch mal alle Facetten von Diana Kralls Kunst: mit einem sehr atmosphärischen „Boulevard of broken Dreams“ und „Deed I do“ als Schlusspunkt – einem Song von 1926, mit dem sich der Kreis zum ersten Stück des Abends schloss.


Vid: De Beers Moments in Light Event 2015


Behind the scenes from our Moments in Light Event on 5th June 2014 at the Royal Academy of Arts London



Vids: DIANA KRALL - CONCERT - Bruselas - 11.10.2015










Article: DIANA KRALL - Concert - Frankfurt - 08.10.2015


Musik - 10.10.2015

Diana Krall schert sich nicht um Genregrenzen und gibt ein großartiges Frankfurt-Konzert



Diana Krall zeigt sich in Frankfurt so brillant wie nie zuvor. 
Foto: Rudolf Uhrig

Von Peter Müller

FRANKFURT - Eigentlich ist sie ja Jazzsängerin und -pianistin. Hat allerdings gerade ein lupenrein streichzartes Pop-Album aufgelegt: „Wallflower“, was man mit „Mauerblümchen“ übersetzen könnte – aber bitte so gar nicht wörtlich nehmen sollte. In der bestens besetzten Alten Oper gibt die kanadische Grammy-Gewinnerin ein über weite Strecken großartiges Konzert, das weder lieblichen Pop präsentiert noch verhuscht schüchtern daherkommt. Im Gegenteil: Diana Krall ist so brillant und präsent wie lange nicht mehr. Nur ihre Setliste sollte sie noch mal überdenken.


Tja, die Jazzpolizei wird ein wenig enttäuscht sein. Schon mit ihren letzten Alben hatte Krall mehrere Indizien geliefert, die man fast schon als Abschied vom hochheiligen Genre hätte lesen können: Sie engagierte opulente Orchester, auf „Quiet Nights“ flüchtete sie dann in den Brazil-Sound, um anschließend mit „Glad Rag Doll“ eine Reminiszenz an den Ragtime der Zwanziger und Dreißiger zu feiern. Jetzt also „Wallflower“, ein nach Bob Dylans Song (gibt’s in der Zugabe) benanntes Cover-Album mit watteweichen Pop-Klassikern wie Elton Johns „Sorry Seems to Be the Hardest Word“ und Duett-Partnern der Marke Michael Bublé oder Bryan Adams, der sie auch fürs Cover fotografieren durfte. Unterm Strich könnte man sagen: Die attraktive 50-Jährige, seit 2003 mit Elvis Costello liiert und Mama eines Zwillingspaares, schert sich mittlerweile überhaupt nicht mehr um Genre-Schubladen. Vielleicht mag sie auch einfach keine Jazzpolizisten. In Frankfurt jedenfalls, wo sie mit einem fluffigen „There Ain’t No Sweet Man That’s Worth the Salt of My Tears“ eröffnet, rührt sie eine bunte Mixtur an – von Tom Waits’ „Temptation“ über Nat King Cole („You Call It Madness“) und The Mamas & the Papas („California“) bis zu Gordon Lightfoot („If You Could Read My Mind“) oder dem bleischweren Blues „Lonely Avenue“, den selbst Ray Charles nie besser interpretiert hat.

Die formidable Band (Dennis Crouch/Bass, Patrick Warren/Keyboard & Hammond, Stuart Duncan/Fiddle, Tony Wilson/Gitarre und Karriem Riggins/Drums) ist gleichzeitig Stärke und Schwäche dieses Abends: Zu viel Talent, ein paar zu lange Soli, eine nervige Fiddle, die jeden noch so klassisch guten Song westernmäßig zersägt, ein paar zu viele Manierismen.

Nur kleine Wermutstropfen

Und die gute Diana selbst? Eine Stimme zum Niederknien. Man könnte, wenn man denn den Jazz so weit fasst wie einige seiner kreativsten Protagonisten das tun, auch sagen: Sie ist inzwischen die perfekte Jazzsängerin. Einzig mit der (beliebig wirkenden) Auswahl ihrer Songs gibt sie ein bisschen Rätsel auf: Fats Wallers besoffener Ragtime „I’m Gonna Sit Right Down And Write Myself a Letter“ (natürlich mit ganz viel Fiddle) nach dem emotionalsten, schönsten Stück des Abends – Joni Mitchells „A Case of You“? Geht gar nicht. Obwohl, bei Diana Krall kann man auch einen so rabiaten Bruch mal durchgehen lassen.






Photos: Concert - De Doelen, Rotterdam, The Netherlands - 09.10.2015


DIANA KRALL CONCERT

Oct9 2015
Rotterdam, The Netherlands
De Doelen

Concert van Diana Krall in de Doelen tijdens haar Wallflower World Tour. 









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